Immer mehr Menschen fühlen sich am Arbeitsplatz gestresst und überbelastet. Der steigende Druck führt dazu, dass die Zahl der Burnout-Patienten zunimmt. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich entgegen aller Vermutungen eine Burnout-Erkrankung stärker auf den Arbeitsstress auswirkt als umgekehrt.
Mit anderen Worten bedeutet das: Je ausgeprägter der Burnout ist, desto mehr lassen sich die Betroffenen aufgrund ihrer geringeren Belastbarkeit von der Arbeit stressen. Die Menge an Arbeit erscheint schnell zu viel und die Arbeitszeit zu gering, insgesamt nimmt der Stress im Job damit ungebremst zu.
48 vorhandene Studien zum Thema Burnout mit insgesamt über 26.000 Teilnehmern im durchschnittlichen Alter von 42 Jahren wurden entsprechend ausgewertet. Eine Burnout-Erkrankung kann sich demnach schnell in Form eines Teufelskreises aufschaukeln und die Betroffenen am Arbeitsplatz unerwartet intensiv stressen. Umso wichtiger sei somit eine frühzeitige Therapie eines Burnouts, damit die bedrohliche Stress-Spirale erst gar nicht weiter ins Drehen gerät und auf Dauer wertvolle Lebensjahre negativ beeinflusst
Zudem sei es wichtig, auch seitens der Vorgesetzten, den Druck am Arbeitsplatz durch beispielsweise mehr Wertschätzung und häufigere Erholungsphasen zu reduzieren, um dadurch auch zu besseren Rahmenbedingungen für ein zufriedenes und gesundes langes Leben beizutragen..
Guthier, C. et al
Reciprocal Effects Between Job Stressors and Burnout: A Continuous Time Meta-Analysis of Longitudinal Studies
Psychological Bulletin
10/2020